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Der Wettbewerb „Die Gute Form“ im Tischlerhandwerk zeichnet exzellent gestaltete Gesellenstücke aus. Der Innungsverbund des Gewerks richtet ihn alljährlich zunächst auf Innungs-, dann auf Landes- und schließlich auf Bundesebene aus. Auch die Tischler-Innung Paderborn zeichnet jedes Jahr ihre Gesellenstücke aus. Neben den rein handwerklichen Kriterien bewertet die Jury Originalität, Design, Modernität, Funktionalität sowie die funktions- und materialge-rechte Konstruktion. Der Wettstreit wird parallel zur eigentlichen Gesellenprüfung veranstaltet und soll dem Berufsnachwuchs schon früh die Bedeutung der Formgebung, also des Designs im Tischlerhandwerk, verdeutlichen.
Den ersten Platz belegt Florian Simon aus dem Ausbildungsbetrieb Tischlerei Witte & Lotz GmbH mit seinem „Sideboard in Eiche“. Seine Kommode besticht durch den Mix an organischen und geometrischen Formen. Die Beschränkung auf ein Material, Eiche, kombiniert mit Schwarz führt zu einer klaren Formensprache. Hier wird der strenge, kubische Korpus mit der klar gestalteten Leistenfront durch die angefräste Bogenlinie über die gesamte Front in Szene gesetzt.
Das Gesellenstück „Pokertisch in Nussbaum“ von Martin Dresselhaus aus dem Ausbildungsbetrieb Tischlerei Andreas Lipsewers e.K. belegt den zweiten Platz. Er ist schon aufgrund seiner speziellen Bestimmung als Pokertisch außergewöhnlich und hier in der Innung als Gesellenstück auch noch nie da gewesen. Das Grundelement oval findet sich in allen Bauteilen konsequent wieder, von den sich nach oben verjüngenden Füßen über die Deckplatte bis hin zur Gestaltung der Ladenfronten. Die Materialauswahl, beschränkt auf Nussbaum mit schwarzen Linoleum, lassen den Tisch sehr edel erscheinen. Die saubere handwerkliche Ausführung rundet den tollen Eindruck ab.
Den dritten Platz der Guten Form erhält der „Barschrank in Asteiche“ von Marlon Palsmeier aus dem Ausbildungsbetrieb Tischlerei Hoch2, Inh. Thomas Uhrhan. Der Barschrank fällt durch gute Proportionen und eine gelungene Aufteilung in der Frontansicht auf. Ein deutliches Fugenbild (schwarz hinterlegt) kombiniert mit einem offenen, beleuchtetem Präsentationsfach in schwarz, bricht hier die große Front gekonnt auf. Ideenreichtum und schöne Details runden im großen Barfach das Gesamtkonzept stimmig ab.
Eine Belobigung erhält das Gesellenstück „TV-Board in Eiche“ von Mika Schulmeister aus dem Ausbildungsbetrieb Michael Brockbals. Trotz seiner schlichten Form mit der gleichförmigen Leistenoptik ist das Möbel ein Hingucker. Der durch den Leistenüberstand erzeugte Spannungsmoment macht den Betrachter neugierig auch auf die gelungene Innengestaltung mit Schubfächern und Kästen.
Eine weitere Belobigung erhält das „HiFi-Board in Oliv-Esche“ von Fabian Windgassen aus dem Betrieb Schloss Hamborn Rudolf-Steiner Werkgemeinschaft e. V. Das wandhängende HiFi-Board zeichnet sich durch schöne Proportionen der Korpuselemente aus. Durch die Kombination mit einem Schubkastenkorpus in Rostoptik wird hier das Klappenelement in Oliv-Esche schön in Szene gesetzt.
Zudem erhielten Florian Simon (1. Platz), Jutta Brechmann (2. Platz), Nico Brockmeier (2. Platz), sowie David Gottschalk (3. Platz) Urkunden für ihre hervorragenden Gesellenstücke.
Im Rahmen der Preisverleihung verabschiedete die Innung das langjährige Jurymitglied Elisabeth Brocke, Ehrenvorsitzende der Unternehmerfrauen im Handwerk Paderborn-Lippe. Die Tischler-Innung Paderborn bedankte sich bei ihr für das große Engagement und die wichtigen Impulse, die Brocke während ihrer Tätigkeit, gesetzt hat
Ab 2025 übernimmt Claudia Allroggen den nun frei gewordenen Platz in der Jury. Allroggen ist Künstlerin aus Bad Driburg. Die Tischler-Innung freut sich, dass durch die Mitwirkung der Künstlerin künftig fachübergreifend der Fokus auf Design und Formgebung gegeben wird und somit neue Sichtweisen bei der Bewertung der Gesellenstücke einfließen werden.
Foto-Unterzeile: v.l. stv. Obermeister Liborius Kirwald, Elisabeth Brocke, Obermeister Matthias Gerdesmeier und Innungsgeschäftsführer Lothar Ebbers
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