Gute Form Paderborn 2022

Der Wettbewerb „Die Gute Form“ im Tischlerhandwerk zeichnet exzellent gestaltete Gesellenstücke aus. Der Innungsverbund des Gewerks richtet ihn alljährlich zunächst auf Innungs-, dann auf Landes- und schließlich auf Bundesebene aus. Auch die Tischler-Innung Paderborn zeichnet jedes Jahr ihre Gesellenstücke aus. Neben den rein handwerklichen Kriterien bewertet die Jury Originalität, Design, Modernität, Funktionalität sowie die funktions- und materialge-rechte Konstruktion. Der Wettstreit wird parallel zur eigentlichen Gesellenprüfung veranstaltet und soll dem Berufsnachwuchs schon früh die Bedeutung der Formgebung, also des Designs im Tischlerhandwerk, verdeutlichen.

Den ersten Platz belegt Marie Leonie Henning aus dem Ausbildungsbetrieb Matthias Gerdesmeier mit ihrem „Lowboard in Weißlack“. Die ausgewogenen Verhältnisse der Flächen und das gelungene Spiel von Symmetrie und Asymmetrie zeichnen dieses Möbel aus. Die Farbauswahl des abgemischten Weißtons und die Natürlichkeit der Eiche harmonieren in besonderer Weise. Handwerkliche Präzision und Auswahl von innovativen Beschlägen fügen sich in das positive Gesamtbild ein.

Das Gesellenstück von Sophie Wiesner aus dem Ausbildungsbetrieb MeisterWerke Schulte GmbH belegt den zweiten Platz. Die Reduktion auf ein Material, die europäische Kirsche, mit wunderbarer Blume besticht in ihrer Schlichtheit mit einem kleinen farblichen Akzent der Schubkastenfronten. Das Besondere an diesem Möbel ist die „Flucht aus dem orthogonalen System“ (rechter Winkel), die dem ansonsten monolithischen Charakter begegnet.

Den dritten Platz der Guten Form erhält der „Schreibtisch in Eiche“ von Til Stützel aus dem Ausbildungsbetrieb Liborius Kirwald. Der Tisch ist in seinen Abmessungen wohl proportioniert, die Maße sind gut gewählt, so wirkt der Tisch trotz seiner Größe sehr leicht. Die Ausgestaltung der großen Phasen an Platte und Gestell geben dem Tisch trotz seiner klassischen Proportionen einen eigenen Charakter. Die technische Ausstattung im Inneren und die LED-Beleuchtung sind geschickt integriert.

Eine Belobigung erhält das Gesellenstück „Highboard mit Scheunentor“ von Jasmin Tick aus dem Ausbildungsbetrieb Trienens-Innenausbau GmbH für ein mutiges Design in einem ganz eigenen Stil. Formgebung, Beschlag und Thema treffen hier den Zeitgeist.

Eine weitere Belobigung erhält der „Holzlaster“ von Niklas Kleinert aus dem Betrieb Franz Schmidt GmbH & Co. KG. Hier entpuppt sich ein scheinbares Spielzeug als detailreiches und aufwändig gearbeitetes Möbel mit einer guten Raumnutzung. Das Thema LKW wird gut in Holz umgesetzt.

Die dritte Belobigung erhält Finn Domann aus dem Ausbildungsbetrieb Berthold Adrian mit seinem „Grillmöbel in Nussbaum“. Herr Domann trifft mit seiner Idee zum Gesellenstück ein Trendthema. Das mobile Koffermöbel ist nicht nur praktisch als auch ästhetisch gelungen, es offenbart auch einen für ein Möbel unerwarteten Inhalt bei hoher handwerklicher Qualität.

Zudem erhielten Til Stützel (1. Platz), Sophie Wiesner (1. Platz), Niklas Kleinert (2. Platz) sowie Jan Kerkemeier (2. Platz) Urkunden für ihre hervorragenden Gesellenstücke.

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