Die Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe hat für den Bau der Digitalen Werkstatt des Handwerks am Innovation Campus in Lemgo acht Millionen Euro an Fördergeldern erhalten. Durch den Aufbau und das gemeinsame Nutzen von Laboren und kreativen Raumkonzepten innerhalb des InnovationSPIN schafft die Handwerksorganisation gemeinsam mit dem Kreis Lippe und der Technischen Hochschule OWL eine Umgebung, in der Menschen aus unterschiedlichen Fachrichtungen ins Gespräch kommen, ihr Wissen teilen und sich vor allen Dingen in punkto Digitalisierung fit machen können.
Im InnovationSPIN arbeiten so künftig Handwerker und Auszubildende mit Wissenschaftler und Bürger zusammen, um die berufliche und akademische Ausbildung in der Region Ostwestfalen-Lippe weiterzuentwickeln. Die digitale Werkstatt des Handwerks ist neben dem „Raum zum Machen“ der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe und dem Projekt „Bildung für Morgen“ des Kreises Lippe eines von drei Teilprojekten.
Acht Millionen Euro hat die Kreishandwerkerschaft nun an Fördergelder erhalten. Mit einem Eigenanteil von rund 4,5 Millionen Euro beläuft sich das Investment der Kreishandwerkerschaft insgesamt auf rund 12,5 Millionen Euro. „Das Projekt bedeutet nicht nur eine Stärkung der Handwerksorganisation vor Ort, sondern forciert im positiven Sinne auch eine enge Partnerschaft zur TH OWL, zum Kreis Lippe und darüber hinaus auch eine noch stärkere Vernetzung mit den benachbarten Kreishandwerkerschaften und der Handwerkskammer“, sagt Michael H. Lutter, stv. Hauptgeschäftsführer.
Durch die breit aufgestellte Zusammenarbeit und Kooperation der unterschiedlichen Akteure am Standort entsteht mit der digitalen Werkstatt des Handwerks eine perfekte Infrastruktur zum Machen für regionale Handwerksunternehmen. Das sieht auch Michael Friemuth, stv. Kreishandwerksmeister, so: „Besonders kleine Unternehmen stellt die Digitalisierung vor große Herausforderungen. Ihnen fehlen häufig der Zugang zur Innovationsinfrastruktur an den Hochschulstandorten und weitere Unterstützungsangebote. Das ändert sich jetzt mit der digitalen Werkstatt.“
Ziel ist die Weiterentwicklung und Zukunftssicherung der verschiedenen Handwerksbereiche über entsprechende Formate der Aus-, Fort- und Weiterbildung. „Die Digitalisierung ist schließlich nicht nur eine technische und organisatorische Herausforderung. Es geht dabei auch ganz wesentlich um das Verständnis, die Akzeptanz und dem Vertrauen der Menschen in diese Transformation,“ ergänzt Ass. jur. Peter Gödde, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft.
Drei Innovationslabore bilden künftig die digitale Werkstatt. Die ,,LERN.BAR“ soll dabei Raum für neue Technologien schaffen. Die „FORM.BAR“ soll Schulungen zu den technologischen Veränderungen anbieten und die „GESTALT.BAR“ widmet sich den Veränderungsprozessen entlang der gesamten Wertschöpfungskette und den neuen Anwendungsmöglichkeiten, die sich daraus ergeben. Zwei Beauftragte für Innovation und Technologietransfer (BIT) und ein digitaler Beauftragter für Innovation und Technologietransfer (digiBIT) sind bereits heute für die Kreishandwerkerschaft tätig und unterstützen mit ihrer Arbeit den Aufbau.
Die Förderung des InnovationSPIN erfolgt aus Mittels des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und aus Mitteln der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).
Foto-Unterzeile (v.l.): Michael Friemuth, stv. Kreishandwerksmeister, Ass. jur. Peter Gödde, Hauptgeschäftsführer, Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Michael H. Lutter, stv. Hauptgeschäftsführer und Jens Kronsbein, Bezirksregierung Detmold.
Foto: © MWIDE NRW / Oliver Tjaden