Die Baugewerken-Innung Paderborn besteht seit 125-Jahren. Dieses außergewöhnliche Jubiläum feiert die Innung im Arosa-Hotel Paderborn und würdigt damit nicht nur die Tradition und das Engagement im Bauhandwerk, sondern stellt auch ihre Bedeutung für die Zukunftssicherung des Bauhandwerks in den Fokus.

Der Obermeister Baugewerken-Innung Paderborn Michael Friemuth betont die Bedeutung der Innung: „Seit ihrer Gründung steht die Innung für den Zusammenhalt einer Gruppe von Handwerkern des Bauhandwerks, die sich organisieren und sich gemeinsam für ihren Berufsstand einsetzen“. Wie erfolgreich dieses Modell sei, erkenne man an der Tatsache, dass es dieses auch 125 Jahre später noch gebe.

Gerade in schwierigen Zeiten, zeige sich die Stärke dieses Zusammenschlusses. „Für Herausforderungen wie auch für die Zukunftssicherung braucht es Zusammenhalt, Gemeinschaft und den Einsatz für die gemeinsame Sache“, betont Friemuth, auch mit Hinblick auf die aktuell schwierige Lage des Bauhandwerks.

Bauhandwerk für Zukunft der Gesellschaft unverzichtbar

Dieses Jubiläum sei aber nicht nur ein Meilenstein für die Innung selbst, es zeugt auch von der großen und langjährigen Bedeutung des Bauhandwerks für die Gesellschaft. „Das Bauhandwerk ist eines der ältesten Handwerke überhaupt und hat seit Jahrhunderten einen enormen Beitrag zur Entwicklung unserer Städte und Gemeinden geleistet“, so Friemuth. Das Bauhandwerk sei dabei nicht nur ein traditionelles Handwerk, das seit Jahrhunderten die physische Landschaft der Städte und Gemeinden forme, sondern es sei auch ein Motor für wirtschaftliches Wachstum und soziale Entwicklung.

Und auch für die Zukunft der Gesellschaft sei das Bauhandwerk unverzichtbar: „Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels und der begrenzten Ressourcen ist nachhaltiges Bauen von entscheidender Bedeutung für die Zukunft“, betont Friemuth. Das Bauhandwerk spiele eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung und Umsetzung von umweltfreundlichen Bautechniken, energieeffizienten Gebäuden und ressourcenschonenden Materialien.

Bauhandwerk schafft Gemeinschaft

„Gut geplante und gebaute Gemeinschaften tragen zudem zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen bei“, erklärt der Obermeister. Das Bauhandwerk spiele eine Schlüsselrolle bei der Schaffung von lebenswerten Städten und Dörfern mit sicheren, funktionalen und ästhetisch ansprechenden Umgebungen.

„Und außerdem schafft das Bauhandwerk eine Vielzahl von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen in verschiedenen Bereichen“, fügt Friemuth noch hinzu.

Insgesamt sei das Bauhandwerk ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft, der die Grundlage für eine nachhaltige und wohlhabende Zukunft legt.

Bauhandwerk vor 125 Jahren

Die Gründung der Baugewerken-Innung Paderborn fiel in eine Zeit des wirtschaftlichen Wachstums. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es in vielen Teilen Europas, einschließlich Deutschlands, eine bedeutende Bautätigkeit. Die Industrialisierung gewann an Fahrt, was zu einem Anstieg der Bevölkerung in städtischen Gebieten. Dies schuf eine hohe Nachfrage nach Wohnungen, Geschäften, Schulen, Krankenhäusern und anderen städtischen Einrichtungen.

Regierungen und lokale Behörden investierten in städtische Entwicklung und Infrastrukturprojekte wie den Ausbau von Straßen, Brücken, Kanalisation und öffentlichen Gebäuden, um mit dem Wachstum der Städte Schritt zu halten. Insgesamt war das frühe 19. Jahrhundert also eine Zeit des Umbruchs und des Wachstums, die von umfangreichen Bauaktivitäten geprägt war.

Der Zusammenschluss in der Innung gab dem Handwerk Stärke. Obermeister Michael Friemuth: „Viel hat sich seither verändert, aber eines ist jedoch im Laufe der Jahre immer konstant geblieben: der Zusammenhalt einer Gruppe von Handwerkern des Bauhandwerks, die sich organisieren und sich gemeinsam für ihren Berufsstand einsetzen.“

 

Fotos von der Jubiläumsfeier >>>