Landesregierung unterstützt Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Handwerk mit zwei Millionen Euro
Digitale Lösungen und der Einsatz Künstlicher Intelligenz können für Handwerksbetriebe einen wichtigen Beitrag leisten, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft zu stärken. Das bundesweit einzigartige Projekt „KI und Digital Offensive HANDwerk.NRW“, das in Bielefeld, Paderborn und Lemgo seinen Ursprung und Sitz hat, hat es sich zum Ziel gesetzt, spezielle KI-Lösungen für das Handwerk zu entwickeln und Betriebe und ihre Mitarbeitenden bei der Umsetzung zu unterstützen.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur übergab am Montag, den 21. August 2023 Förderbescheide über knapp zwei Millionen Euro an das Projektkonsortium bestehend aus der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) gGmbH in Bielefeld, der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe und dem Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung in Lemgo (IOSB-INA).
Ministerin Neubaur: „Die Digitalisierung kommt unausweichlich auf das Handwerk zu. Für unsere Handwerksbetriebe in Nordrhein-Westfalen bieten innovative digitale Anwendungen enormes Potenzial, um sich zukunftsfest aufzustellen und die eigene Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken. Hierbei kann insbesondere der Einsatz Künstlicher Intelligenz eine wichtige Rolle spielen. Das hochinnovative und in Deutschland einzigartige Projekt ‚KI und Digital Offensive HANDwerk.NRW‘ verzahnt Forschende mit Praktikerinnen und Praktikern und ermöglicht unseren Handwerksbetrieben so den Zugang zu passgenauen KI-Lösungen.“
Das Projekt stellt durch die enge Zusammenarbeit der Kreishandwerkerschaft mit einer Bildungs- und einer Forschungseinrichtung den direkten Zugang zu Handwerksbetrieben sicher und gewährt so einen effizienten Technologie- und Bildungstransfer. Die Projektteilnehmenden sind zudem in Ostwestfalen mit der Wirtschaft, Bildung, Forschung und Politik umfassend vernetzt. Die im Projekt entwickelten Modelle, Lösungen und Konzepte stehen anschließend für weitere Betriebe landesweit zur Verfügung.
Weitere Zitate:
Prof. Dr. Anne Dreier, Rektorin der FHM: „Für die FHM ist dieses zukunftsgestaltende Projekt die qualitative Fortführung einer seit ihrer Gründung kontinuierlichen Beschäftigung mit handwerklichen Bezügen in organisatorischer, bildungs- und forschungsorientierter Sicht. Die Mittelstandsausrichtung des Projekts ist evident und ermöglicht es, die Mittelstandsexpertise der FHM, die um eine technische und praxisnahe Expertise ergänzt wird, auszuweiten und zu verfestigen.“
Prof. Dr. Volker Wittberg, Prorektor Forschung & Entwicklung der FHM: „Insbesondere der Zugang zu Handwerksbetrieben ist ein wichtiger Aspekt – im Rahmen des Projekts werden die Partner intensiv mit Organisationen und Betrieben aus dem Handwerk zusammenarbeiten, um über einen bedarfsgerechten und zukunftsbezogenen Einsatz von KI effektive und beispielgebende Wege und Instrumente für die Sicherung und Entwicklung der Zukunftsfähigkeit des Handwerks zu generieren.“
Michael H. Lutter, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe: „Künstliche Intelligenz bringt Unterstützung im Handwerk. Vor allem in den technologisch geprägten Bau- und Ausbaugewerken, im Kfz-Gewerbe und in der Lebensmittelbranche wird der Einsatz von KI die Arbeit von Handwerkern und Handwerkerinnen verändern. KI wird neue und vor allem nachhaltige Fertigungs- und Montageverfahren ermöglichen und die Anpassung tradierter Geschäftsmodelle erfordern. Zirkuläres Bauen, Power-to-X-Technologien und neue logistische Herausforderungen sind Beispiele für Themen, die nur mittels KI zu bewältigen sein werden.“
Prof. Dr. Jürgen Jasperneite, Leiter des Fraunhofer-Instituts, hob hervor, dass gerade die technologischen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz für die vielfältigen Handwerksbranchen bisher nur ansatzweise erkennbar sind. „Durch die direkten, bedarfsorientierten Bezüge im Projekt ergibt sich ein erhebliches Transformations-, aber auch Innovations- bzw. Entwicklungspotenzial für das Handwerk in NRW“.
Friedel Heuwinkel, Landrat a.D. und Leiter des FHM-Instituts für den Mittelstand (IfM): „Nicht nur den Handwerksbetrieben, sondern ganz Ostwestfalen-Lippe und NRW werden die Ergebnisse des Projektes zugutekommen. Wir unterstützen somit die regionale Entwicklung, von der auch unsere Bürgerinnen und Bürger am Ende profitieren.“