Die Einsatzmöglichkeiten der 3D-Druck-Technologie im Handwerk werden zunehmend grenzenloser. Das erfuhren interessierte Handwerksbetriebe nun aus erster Hand von dem Experten Dr.-Ing. Ulrich Jahnke, Additive Marking GmbH, im InnovationSPIN in Lemgo.
„3D-Druck ist ein echter Game-Changer, der die handwerkliche Produktionsweise wertvoll ergänzen kann und viel Potenzial und Nachhaltigkeit für das Handwerk bereit hält“, sagt Hacer Ritzler-Engels (BIT) von der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe.
Der 3D-Druck zeichne sich insbesondere durch Vielseitigkeit und Einsetzbarkeit in den unterschiedlichsten Bereichen aus. „Kaum ein Gewerk kann nichts mit der Fertigungstechnik anfangen“, so Ritzler-Engels.
Dabei werde allerdings die bisherige Produktionsweise im Handwerk auf den Kopf gestellt: „Bislang wurden die Materialien durch Abtragen in die gewünschte Form gebracht. Durch den 3D-Druck entsteht das Produkt, indem Material Schicht für Schicht aufgetragen wird und so ein dreidimensionaler Gegenstand entsteht“, so Ritzler-Engels. Hinzu komme, dass als Werkstoff heute eine Vielzahl von Materialien bis hin zu Holz und Metallen verarbeitet und damit Formen erzeugt werden, die bis dato kaum möglich gewesen seien. „Es werden mittlerweile schon Häuser gedruckt“, so Ritzler-Engels.
In seinem Vortrag stellte Ulrich Jahnke den interessierten Betrieben die Vorteile auf, die diese Fertigungstechnologie dem Handwerk bietet. Zum einen seien Sonderanfertigungen – „Losgröße 1“ – möglich. Und das bei maximaler Design-Freiheit. Hinzu komme die Nutzung verschiedener Materialen in einem Druckgang, was zur Optimierung der Prozesse beitrage. Nicht zu unterschätzen sei außerdem die Zeitersparnis, denn die Herstellung von mehreren gleichen Objekten sei in einem Druckgang möglich.
Zudem besitze die Methode ein hohes Potenzial durch Leichtbautechnik und die Einsparung von Prozessschritten wie z.B. die Erstellung von Formen. Darüber hinaus sei das Produktionsverfahren schnell und spare somit Kosten. Auch im Bereich Nachhaltigkeit punktteder 3D-Druck durch den geringer Materialverbrauch und die on-demand- und vor-Ort Fertigung.
„3D-Druck bietet sich somit insbesondere dann an, wenn ein Ersatzteil nicht mehr lieferbar ist“, erklärt der Experte und weist auch auf die Vorteile hin, dass Unternehmen auf diese Weise auch ihrer Erfüllung der Pflicht zur Ersatzteilversorgung nachkommen können. „Und das ganz ohne Lagerkosten, Kapitalbindung und Risiko“, so Jahnke.
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