Den Diamantenen Meisterbrief erhielt nun Malermeister Ludwig Mersch aus Haaren.
Seine Lehre absolvierte Mersch von 1953 bis 1956 und bestand im Anschluss seine Gesellen-prüfung mit Auszeichnung. Ein Jahr der vierjährigen Gesellenzeit verbrachte der jetzt Geehrte bei einem Malerbetrieb in Bochum. „Dabei hatte ich das Glück, in einer Kirche bei den Restau-rierungs- und Vergoldearbeiten mithelfen zu dürfen“, erinnert sich der Jubilar, denn diese Tä-tigkeit war richtungsweisend für seinen späteren berufsweg.
Nach dem halbjährigen Besuch der Malerfachschule in Bielefeld absolvierte Mersch die Meis-terprüfung. „Am 1. April 1960 folgte der Schritt in die Selbstständigkeit”, erzählt er. Den Maler-betrieb, den Vater Hermann Mersch 1927 aufgebaut hatte, galt es neu aufzubauen und weiter-zuführen. Denn dieser war 1953 plötzlich verstorben.
In vielen Seminaren und Fachkursen bildete sich der Jubilar weiter, um schlussendlich in der handwerklichen Denkmalpflege tätig zu werden. „Neben den klassischen Maler- und Lackier-arbeitern wurden nun historische Fassaden saniert und restauriert“, so Mersch. Er fertigte Formen und Abgüssen von Wappen und Figuren an und führte Vergolde- und Schablonenarbei-ten in Kirchen, Kapellen und in einem ehemaligen Kloster durch. Hinzu kamen zahlreiche Figu-ren aus Bildstöcken und Wegekreuze, die restauriert und farbig neu zu fassen waren.
„Der wohl bedeutendste Auftrag war die Restaurierung der Fassade der Jesuitenkirche und das Mauritiusgymnasium in Büren – einschließlich der farbigen Fassung der Figurengruppe und Wappen mit umfangreichen Vergoldearbeiten“, erklärt der Jubilar und freut sich, dass die ältes-ten Arbeiten auch noch nach vierzig Jahren in tadellosem Zustand sind.
1977 feierte Mersch mit seinem Betrieb das 50-jährige Bestehen. „In all den Jahren war meine Frau Renate, die sich um die Büroarbeiten kümmerte, eine große Hilfe und Unterstützung“, so Mersch. Der jetzt Geehrte war außerdem ehrenamtlich im Handwerk aktiv: zunächst viele Jah-re als stellvertretender Obermeister in der Bürener Maler-Innung und nach der Fusion dann in der Maler- und Lackierer-Innung Paderborn. In der Kreishandwerkerschaft war er zudem im erweiterten Vorstand vertreten.
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(v.l.): Carl-Christian Goll, Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft, Ludwig Mersch und Dietmar Ahle, Obermeister Maler- und Lackierer-Innung Paderborn.